Österreich

Wien: Otto Wagner (1841-1918) II

Otto Wagner
Otto Wagner

Anker-Haus (1895)
Graben 10

Das Ankerhaus ist nach der Versicherungsgesellschaft Der Anker benannt, die sich das Wohn- und Geschäftshaus 1894 von Otto Wagner entwerfen ließ. Es zeigt mit der Vorderfront zum Graben und steht beidseitig zur Spiegel- und zur Dorotheergasse frei. Bemerkenswert sind die (auf dem Bild leider nicht zu erkennende) zweigeschossige Ladenzone und der an Pariser Belle-Epoque-Bauten erinnernde Glasdachaufbau für ein Fotoatelier.

Schützenhaus (1906-08)
Obere Donaustraße 26

Das Schützenhaus war Bestandteil der Staustufe Kaiserbad, einer Schleusen- und Wehranlage des Donaukanals. Es enthielt im Mittelteil des Obergeschosses und in dem laternenartigen Aufbau den stationären Wehrkran, durch welchen der Kanal gestaut und eine befahrbare Verbindung zwischen Schützenhaus und Donauinsel hergestellt wurde.


Wienzeile-Häuser (1898/99)

Musenhaus, Wienzeile 38

Majolika-Haus, Wienzeile 40

Bei den Häusern Linke Wienzeile 38 und 40 war Otto Wagner selbst Bauherr und konnte so die bestmögliche Umsetzung seiner Ideen erreichen, wobei diese Gebäude Wagners endgültige Abkehr vom Historismus demonstrieren, die sich sicherlich nicht ohne den Einfluss seiner jungen Mitarbeiter und Schüler Joseph Maria Olbrich, Josef Plečnik (1871-1957), Hubert Gessner (1871-1943) u. a. vollzog.
Es ist offenkundig, dass beide Häuser trotz ihrer unterschiedlichen Ausgestaltung ein Ensemble bilden, das sich die Eckhaus-Position wirkungsvoll zunutze macht. Haus Nr. 40 ist vollständig mit bunten Steingutplatten verfliest und wird von daher Majolikahaus genannt. Hier verbindet sich nach Wagners Idee das Praktische mit dem Schönen, da die Fassade leicht zu reinigen und schwer zu schädigen sei.
Besonders eindrucksvoll erscheint Haus Nr. 38 (Köstlergasse 1); es erzielt große Wirkung durch die plastische Ausgestaltung der Eckfassade sowie den aufwändigen Dekor mit den vergoldeten Reliefmedaillons von Kolo Moser. Die herrlichen Skulpturen der Ruferinnen wurden von Othmar Schimkowitz (1864-1947) geschaffen.